Gemeinsam die Kartoffeln aus dem Internationalen Garten beim Wangermeer in Hooksiel geholt: Die Familie Alhossin Almorati, Caroline Körner sowie rechts Landwirt Lars Ulmke und Heiner Janssen von der Projektgruppe. BILD: URSULA KRAUSE
Die Initiatoren und Unterstützer des Gartenprojektes haben die Kartoffeln geerntet. Die sollen beim Kartoffelfest Ende September lecker verarbeitet angeboten werden.
HOHENKIRCHEN/LR – Und plötzlich ging es ,pflugs‘ mit den Kartoffeln: Im Internationalen Garten in Hohenkirchen am Wangermeer wurden im Mai in Kleingruppen auf der gesamten Fläche Kartoffeln gesetzt. Die ursprüngliche Planung, den Garten in Form eines Schmetterlings anzulegen, konnte coronabedingt nicht umgesetzt werden.
Umso erfreuter war die Arbeitsgruppe des Projektes, dass sich alle Kartoffeln prächtig entwickelten. Und zwar so gut, dass am vorletzten Wochenende eine schnelle Entscheidung getroffen werden musste, wollte man die Kartoffeln nicht verlieren, die sich bereits den Weg ans Licht gebahnt hatten. Doch 300 Quadratmeter so mal eben abernten bei dieser Extremhitze? Das schien unmöglich.
Die Rettung erschien in Gestalt von Lars Ulmke vom Christianshof in Middoge, der kurzentschlossen der Projektgruppe mit einem Schwingsiebroder half. So wurden mit großem Einsatz der Helfer in den Abendstunden alle Kartoffeln binnen zwei Tagen geerntet. Einheimische und Zugewanderte, Jung und Alt, halfen tatkräftig mit.
Rezeptideen erwünscht
Und es bewies deutlich, Gemeinschaft schafft und bewegt scheinbar Unmögliches. Möglich gemacht haben dies Hanna Faull, Petra Hauer, Ina Eilers mit ihren Kindern, Susanne Benning, Caroline Körner, Heiner Janssen, die Familie Alhossin Almorati, Ukic Bozidar, Helma Gerken, Marc und Vivian Zakrzweski, Werner Held und Jürgen Habben.
„Das war eine wiederholt herausragende Leistung der Arbeitsgruppe, ohne deren unermüdlichen Einsatz das Projekt ,lnternationaler Garten‘ nicht durchführbar wäre“, betonte Initiatorin Ursula Krause.
Die Kartoffeln werden nun gelagert, bis sie zum geplanten Kartoffelfest am 26. September zu den köstlichsten Gerichten verarbeitet werden. „Wer Rezeptideen rund um die Kartoffel beisteuern möchte oder selber ein Kartoffelgericht aus den Bio-Kartoffeln zaubern möchte, der darf sich gerne bis spätestens 31. August bei mir melden“, so Ursula Krause. Aus den Rezeptideen soll ein ,Friesisches und Internationales Kochbuch‘ gestaltet werden.
Sofort Hilfe angeboten
Lars Ulmke, der mit seiner Familie eine nachhaltig ausgelegte Landwirtschaft betreibt und ebenfalls Kartoffeln anbaut, steht gerade selber mitten in der Ernte. Dennoch bot er sofort seine Hilfe an. Die Freude vor allem über die vielen kleinen Helfer war ihm anzusehen. Der Christianshof bietet selber Hofbesichtigungen und Aktionstage für Kinder an. Seit 2019 ist der Christianshof mit dem Verkauf von selbstangebautem Bio-Gemüse und -fleisch Biosphärenreservats-Partner und setzt sich als Archehof für vom Aussterben bedrohter Nutztiere ein.
Bericht aus der NWZ vom 19.08.20